Seit einiger Zeit unterstützt der Chrome-Browser auf Android-Systemen eine Funktion, die die UI-Elemente des Browsers in einem zur angezeigten Website passenden Farbton einfärbt. Dieses Feature nutzen zum Beispiel der Guardian, die FAZ oder eine Standard-Owncloud-Installation. Mich hat natürlich interessiert, wie das umgesetzt wurde.
Im Sourcecode konnte ich dann schnell das <meta>-Tag namens theme-color
als Verantwortlichen ausmachen:
<meta name="theme-color" content="#005689">
Ich habe dann noch etwas damit herumgespielt und mich gefragt, ob die Farbe nach dem Laden der Seite, also zur Website-Laufzeit, von dieser noch verändert werden kann. Ergebnis: Ja, geht (hier eine kleine Demo) – zumindest im Chrome unter Android.
Einige konstruierte Anwendungsfälle:
- Man könnte einem Fortschrittsbalken mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen, indem man den Fortschritt auch im Browser-User Interface darstellt (etwa als Farbwechsel von schwarz über grau nach weiß)
- Die Werbeindustrie kann jetzt endlich auch den Rahmen um die Website herum passend zur animierten Werbung mitblinken lassen
Und etwas genereller, auch ohne die Farbe ändern zu müssen:
- Die Phisher können ihre Phishing-Site seriöser erscheinen lassen, indem sie ihr eine grüne Adressleiste verpassen, ein DV-Zertifikat installieren um ein Schloss zu bekommen und auf ihre Site schreiben: „Achten Sie beim Online-Banking stets auf die grüne Adressleiste in Ihrem Browser – nur dann nutzen Sie eine sichere Verbindung!“ – und schon sieht die falsche Site sicherer aus als die echte.
Ich glaube, diese Neuerung hat noch Potential. Ich bin jedenfalls gespannt, was die Guten und die Bösen des Internets daraus machen.
Da hätte ich aber jetzt aber erwartet, dass Du das auch hier nutzt… 😉
Aber danke für den Tipp, hab das bei mir mal eingebaut…
Ach, man muss ja nicht jedem Trend hinterherlaufen 🙂
Außerdem, wie es im Artikel schon anklingt, sehe ich die Idee „die Website kann das UI des Browsers beeinflussen“ generell auch etwas kritisch. 0815-Websites sollten sich meiner Meinung nach mit dem Inhaltsbereich des Browserfensters begnügen und nicht darüber hinaussuppen.